Warren Buffett denkt beim Schreiben des Geschäftsberichts immer an seine beiden Schwestern Doris und Bertie, die nicht im Finanzgeschäft tätig sind.
Egal ob Sie E-Mails, Berichte, Blogposts, Tweets oder Artikel verfassen - achten Sie darauf, sich wie ein normaler Mensch und nicht wie ein Fachspezialist auszudrücken.
Mit umständlichen, langatmigen Ausführungen und Fachjargon erreicht man, dass die Leser abschalten, nicht bis zu Ende lesen - und Ihre Nachrichten oder Dokumente beim nächsten Mal vielleicht gar nicht mehr beachten.
Hier einige Tipps für Ihre schriftliche Kommunikation:
- Drücken Sie sich klar aus und beschränken Sie sich auf die relevanten Informationen.
- Verfassen Sie Ihre Texte nach Möglichkeit in der ersten Person. Zum Beispiel: «Ich freue mich, Sie am Seminar persönlich kennen zu lerne» statt «Knüsel Training AG freut sich auf Sie».
- Beginnen Sie Ihre Sätze ruhig mit Aufforderungen wie "Holen Sie sich… ...", "Downloaden Sie… ..." oder "Abonnieren Sie unseren Blog". Dadurch wird Ihr Schreibstil prägnanter und spricht den Leser mehr an; ausserdem drücken wir uns ja auch im wirklichen Leben so aus.
- Verzichten Sie auf alles was auf «Unternehmensjargon» oder «Branchenjargon hindeutet. Und wenn sich der Text zu geschwurbelt anhört, wird es Ihrem Leser genauso gehen.
- Bei beruflichen Texten ist es manchmal verlockend, auf hochtrabende Worte zurückzugreifen, um seinen Ideen mehr Nachdruck zu verleihen. Doch eine so hochgestochene Sprache lässt Sie keineswegs intelligenter erscheinen.
- Die meisten Menschen fühlen sich eher durch einen lockeren Gesprächston angesprochen. Also wählen Sie kurze Formulierungen und Erklärungen, die jeder versteht.
- Denken Sie daran, dass Ihre Text heutzutage meistens am Bildschirm oder sogar am Smartphone gelesen wird. Gestalten Sie die Text so, dass das Wichtigste auf einen Blick erfasst werden kann und nicht erst auf Seite 15 in der Mitte.
- Gehen Sie davon aus, dass Ihre Leser abgelenkt, beschäftigt oder gerade unterwegs sein könnten. Durch Formatierung kann man Texte übersichtlicher gestalten: Verwenden Sie Absätze, Zwischentitel, Aufzählungspunkte oder Tabellen, um Ihre wichtigsten Aussagen hervorzuheben.
- Auch kurze Sätze machen einen Text leichter lesbar. Eine gute Faustregel lautet: Nicht mehr als ein Gedanke pro Satz. Denn wenn ein Satz zu viele verknüpfte Aussagen enthält, ist die Gefahr gross, dass die Aussagen falsch oder gar nicht verstanden werden.
Ja und schliesslich Rechtschreibung und Grammatik. Ich staune immer wieder, wie nachlässig Texte daherkommen, trotz Korrekturhilfe: Fehler, unvollständige Sätze, Abkürzungen, Fallfehler… Vielleicht gehöre ich hier zu eine Spezies, die am Aussterben ist. Mich stört es, wie geht es Ihnen? Ich freue mich auf Ihren Kommentar auf willy@work-smarter.ch