Autor Willy Knüsel
Arbeit im Büro und vor allem Führungsarbeit besteht zu einem grossen Teil aus Kommunikation. Wenn Kommunikation unterstützt wird durch elektronische Medien, dann ist das eine Hilfe.
Wenn sie aber ersetzt wird durch elektronische Medien, dann liegt darin eine Gefahr: Es kommt zu Missverständnissen und vor allem zu zwischenmenschlicher Entfremdung.
Die Vorteile der elektronischen Medien (schnell, bequem, zeit- und ortsunabhängig) bergen auch Gefahren, nämlich, dass sie immer und für alles eingesetzt werden.
Elektronische Medien, wie E-Mail, Chat, Video, Teams, Slack, sind ideal für klare Sachaussagen und eindeutige Informationen.
Die zwischenmenschliche Kommunikation transportiert aber viel mehr als nur Sachaussagen. Diese Nuancen in der Kommunikation gehen mit elektronischen Medien weitgehend verloren.
Überlegen Sie sich, welches das richtige Kommunikationsmittel ist. Dabei spielen Kriterien wie Emotionen, Genauigkeit, Schnelligkeit, Vertraulichkeit und Komplexität eine Rolle. Grundsätzlich gilt: Je komplexer eine Kommunikationsaufgabe ist, desto ungeeigneter sind elektronische Medien.
Zum Beispiel ist die Diskussion über Differenzen in einem Projekt sehr komplex. Per E-Mail können da gut und gerne drei, vier E-Mails hin und her wechseln und man ist noch keinen Schritt weiter. Ein persönliches Gespräch klärt eine solche Diskussion besser und schneller.
Fazit: Elektronische Medien sind ideal für klare und eindeutige Sachaussagen. Zum Beispiel: Sachfragen, Informationsaustausch, Anfragen, Termine usw., dagegen äusserst problematisch für Diskussionen, Persönliches, Kritik, Zweideutiges, erklärungsbedürftige Informationen.
Sich virtuell zu treffen ist einfach, vielleicht zu einfach, so dass weniger in die Vorbereitung investiert wird - man bleibt ja im gewohnten Umfeld und kann fehlende Informationen noch schnell dazu holen. Eigens anreisen zu müssen ist aufwändiger, erhöht damit auch die wahrgenommene Wichtigkeit des Treffens und somit die Motivation, aus einem Termin möglichst viel Nutzen zu ziehen.
Wer kennt es nicht, eine Onlinekonferenz schlaucht einen plötzlich viel mehr und schneller als frühere Präsenzmeetings. Es gilt sich noch mehr zu konzentrieren und gleichzeitig aktiv zu sein, um auch wirklich teilzunehmen. Permanent auf einen Bildschirm zu starren aus dem mehrere Gesichter direkt zurück starren ermüdet schneller als klassische Präsenzmeetings. Es ist deshalb besonders wichtig, nicht zu viele Themen in ein online Meeting zu stecken, die Meetings möglichst kurz und zielorientiert zu halten und Pausen nicht zu vergessen.
Knacken, rauschen, erstarrte Bilder, zuerst zu laut und dann zu leise. Optimale technische Ausrüstung und Installation sind eine Voraussetzung für gelingende Online-Meetings. Auch wenn in unseren Breitengraden eine flächendeckende stabile Internetverbindung selbstverständlich sein sollte, ist dies in der realen Anwendungssituation oft nicht so.
Was haben wir nicht gelacht über die youtube Videos von überforderten Teilnehmern und über die Missgeschicke bei Video-Meetings. Das ist heute hoffentlich Geschichte. Das Basiswissen ist nun vorhanden, aber die Finessen sind noch weitgehend unbekannt. Ausgebildete Mitarbeitende sind effizienter, fokussierter und weniger gestresst.
Ausbildung kostet, Unwissen kostet noch viel mehr!
Hier noch ein Zitat eines Kunden: «Beim Online Meeting gibt es kein "warm up" oder "small talk". Man steigt in den Meetingraum ein und danach geht es "zack" gleich los».
Ich möchte mein Zeitmanagement und meine Arbeitsorganisation verbessern.