Autor Willy Knüsel
An meiner ersten Stelle in einer Computerfirma hatte ich einen Arbeitskollegen, der war zwar ein fauler Hund, aber er erreichte seine Verkaufsziele immer mit über 100%. Während ich schuftete, vergnügte er sich an sonnigen Tagen am See und Ende Monat waren seine Zahlen trotzdem um einige Prozente besser als meine.
Was war sein Geheimnis? Er arbeitete bedingungslos zielorientiert. Das heisst, Tätigkeiten ohne Sinn und Zweck eliminierte er schonungslos. Was er mir voraus hatte, war offensichtlich, er kümmerte sich nur um Sachen, die etwas bewirken. Alles andere liess er links liegen.
Effizienz bedeutet die Dinge richtig tun.
Effektivität beutet die richtigen Dinge tun.
Wer viel arbeitet, gilt zwar als fleissig, dies allein sagt aber noch nichts darüber aus, ob diese Arbeitsweise auch Ergebnisse bringt. Es heisst zwar «Ohne Fleiss – kein Preis», aber trotz langer Arbeitszeit liegt die Zeitverschwendung durch mangelhafte Effektivität weltweit bei 30%.
Was also können Unternehmen tun, um die Effektivität zu verbessern?
Wer seinen Mitarbeitern vorschreibt, was, wann und wie er seine Arbeit erledigt und zudem wenig Entscheidungsbefugnis delegiert, zeigt damit vor allem eines: Mangelndes Vertrauen. Er geht davon aus, dass seine Mitarbeiter nur unter Druck eine gute Leistung erbringen.
Eine Vielzahl durchgeführter Studien beweist aber genau das Gegenteil: Mitarbeiter sind umso leistungsbereiter und effektiver je mehr Eigenverantwortung ihnen übertragen wird. Wer Zielvorgaben gibt, die sinnvoll sind und die Verantwortung delegiert erhält Mitarbeiter, welche Mitdenken, engagierter sind und schliesslich effektiver handeln.
Der englische Soziologe Cyrill Northcote Parkinson hat es auf den Punkt gebracht: «Viele Besprechungen sind ein deutliches Zeichen für eine ineffiziente Organisation.»
Wir wissen es alle: Viele Sitzungen könnte man streichen, ohne dass negative Folgen zu befürchten wären. Im Gegenteil: Wir könnten uns viel Aktionismus sparen. Viele Projekte, die sowieso im Sand verlaufen, würden gar nicht erst gestartet und die Mitarbeiter könnten sich wieder mehr um ihre Kernaufgaben und Hauptprozesse kümmern.
Erfolgreiche Menschen sind nicht jene, welche in Stunden gezählt am meisten arbeiten, sondern jene, die es verstehen, ihre Zeit möglichst effektiv einzusetzen.
Das Pareto-Prinzip besagt, dass man mit 20% des Inputs 80% des Ergebnisses erzielt. Konkret besagt dies: Wenn Sie die wichtigsten 20% Ihrer Aufgaben gemacht haben, können Sie an einem schönen Tag beruhigt im See schwimmen gehen.
Der Kollege, der sich mit den 80% Kleinkram abgibt, ist um 18:00 h immer noch beschäftigt und hat das Gefühl, eigentlich nichts erreicht zu haben, ausser, dass er todmüde ist.
Ich möchte mein Zeitmanagement und meine Arbeitsorganisation verbessern.